Der erste Einsatz einer Ikone – stilbildend, charmant, ein wenig angestaubt, aber absolut kultig.
Kurzinhalt:
Ein britischer Agent verschwindet unter mysteriösen Umständen in Jamaika – Grund genug für den Geheimdienst MI6, seinen besten Mann zu schicken: James Bond, 007.
Frisch lizenziert zum Töten, reist Bond (Sean Connery) in den sonnigen Inselstaat und stößt dort auf ein Netz aus Spionage, Sabotage und internationalen Intrigen.
Bonds Ermittlungen führen ihn tief in das Territorium des mysteriösen Dr. No, einem Wissenschaftler mit Hang zu Radioaktivität und Weltherrschaftsplänen.
Dr. No will mit seiner Technologie das amerikanische Raumfahrtprogramm sabotieren und damit ein politisches Zeichen setzen.
Auf dem Weg dorthin begegnet Bond nicht nur gefährlichen Handlangern und tödlichen Fallen, sondern auch der ikonischen Muschel-Taucherin Honey Ryder (Ursula Andress).
Ihr Auftritt am Strand im weißen Bikini ist bis heute eines der einprägsamsten Bilder der Filmgeschichte.
In einem abgelegenen Versteck des Bösewichts kommt es zum finalen Showdown zwischen Agent und Superschurke.
Bond beweist, dass er nicht nur Charme, sondern auch Durchsetzungsvermögen besitzt.
Mit Hilfe von Honey gelingt ihm die Flucht und die Vernichtung von Dr. Nos geheimem Stützpunkt.
Und damit ist die Legende geboren – mit Martini, Charme und dem berühmten „Bond. James Bond.“
Review:
James Bond jagt Dr. No ist retrospektiv betrachtet mehr als nur ein solider Spionagefilm – er ist der Urknall eines der langlebigsten Franchises der Filmgeschichte.
Sean Connery legt mit seinem Debüt als 007 den Grundstein für alles, was Bond ausmacht: Coolness, Charisma, Ironie und tödliche Effizienz.
Die Inszenierung ist stellenweise noch etwas träge, was aber auch dem damaligen Erzähltempo geschuldet ist.
Dafür punktet der Film mit exotischem Setting, einem unverkennbaren Soundtrack und einer geradlinigen Handlung.
Dr. No als Gegenspieler ist bedrohlich genug, um ernst genommen zu werden, auch wenn heutige Zuschauer sein Auftreten eher als zurückhaltend empfinden könnten.
Besonders hervorzuheben ist Ursula Andress als Honey Ryder – ihr ikonischer Auftritt hat Filmgeschichte geschrieben.
Connerys Darstellung ist zwar noch nicht so ausgefeilt wie in späteren Filmen, aber man erkennt schon den Funken, der daraus ein Flächenbrand wurde.
Der Look des Films ist stilprägend: elegante Anzüge, teure Uhren, coole Gadgets – auch wenn Q hier noch fehlt.
Die Bond-Formel ist hier noch in ihrer rohen Form, aber die DNA ist schon klar erkennbar.
Was Dr. No aus heutiger Sicht besonders macht, ist der nostalgische Charme und die Tatsache, dass hier alles begann.
Die Action ist dosiert, aber effektiv, und das Tempo zieht spätestens in der zweiten Hälfte an.
Dialoge wie „Ich bin Bond. James Bond.“ oder das erste Mal, wenn der Titelsong erklingt, sind purer Kinomagie.
Man merkt dem Film seine Zeit an – politisch inkorrekt, klischeebeladen, aber auch voller Selbstbewusstsein.
Der Humor ist noch subtiler als in späteren Teilen, aber immer wieder spürbar.
Man sieht Bond hier noch experimentieren – mit sich selbst, mit seiner Rolle, mit seiner Attitüde.
Technisch gesehen kein Meisterwerk, aber als kulturelles Ereignis schlichtweg nicht zu unterschätzen.
Der Film lebt vom Mythos, den er selbst erschaffen hat – und das trägt ihn auch über seine Schwächen hinweg.
Sean Connery ist für viele bis heute der Bond – und man sieht hier, warum.
Ein Film, der Geschichte geschrieben hat, selbst wenn er nicht perfekt ist.
Für Fans der Reihe ein Muss – für alle anderen ein spannender Rückblick auf den Anfang einer Ikone.
[review_whiskytom bewertung=“7″ text=“Bond’s erster Leinwandeinsatz ist ein charmantes, wenn auch leicht angestaubtes Spionageabenteuer. Der Kultfaktor überstrahlt kleinere Schwächen und macht den Film zu einem Zeitdokument mit Stil. Für Fans ein Muss – und für Cineasten ein Blick in den Beginn einer der langlebigsten Filmreihen aller Zeiten.“ breite=“100%“]